Die Kafkas

In einer Zeit, in der es immer schwieriger zu werden scheint auch physische Tonträger zu verkaufen, ist es nicht unbedingt die sicherste Option ein Album ohne größerem Plattenlabel im Rücken zu veröffentlichen. Dennoch entschieden sich KAFKAS dazu, auch das 6. Album trotz vorliegender Angebote wieder auf dem eigenen Label herauszubringen. Geringes Budget, kein Prestige und limitierte Kapazitäten, aber volle Leidenschaft, feste Überzeugungen und ein selbstbewusster Tonträger – das sind die Zutaten. Im Falle KAFKAS hat sich der Mut mehr als ausgezahlt. Und so liegen die Ergebnisse deutlich über allen Erwartungen. Doch darum geht es in erster Linie gar nicht. Das, was der Band etwas bedeutet, wird nicht primär in Zahlen gemessen und ausgedrückt.

Auch abseits der Verkaufszahlen konnte sich die Band über hübsche Geschichten und Erfahrungen freuen. So wurde die letzte Single bei mindestens zwei Hochzeiten als das persönliche Hochzeitslied auserkoren. Beide Male hörten die Brautdamen den Song im Radio und fanden, dass dies genau der richtige Hochzeitssong wäre. Eine große Ehre, findet die Band.

Ist die Mischung aus Pop, NDW, Elektro und Punk-Spirit nur eine Nischen- und Sparten-Musik? Wenn, dann wohl nur aufgrund chronischer Unterschätzung – aber ganz sicher nicht durch mangelnde, positive Resonanz seitens der Hörer oder Zuschauer. Bekamen KAFKAS eine Chance, so ist das Feedback fast immer sehr gut bis geradezu euphorisch. Dies bewiesen auch die Auftritte im Hessenfernsehen, ein Dreh mit RTL, ein Beitrag auf SAT 1, ein Platz 1 in MTVs Rockzone, sowie Berge von Hörerpost überzeugter Radiohörer.

Nun sind Mathias Jakobs (Milky Chance) Versionen von „Was dir fehlt“ und der Videoclip von Christoph Mengeler startklar. Die Single ist bereits im Programm der Mc Donalds-Filialen zu hören. Als Special gibt es eine Version mit den freundlichen Bläsern der „Heimatklänge Giesel“. Hurra!